Gerade in extensiven Haltungssystemen mit Weidegang oder Küchenabfallfütterung muss bei Gesundheitsstörungen auch mit Vergiftungen gerechnet werden. Im folgenden seien einige mögliche Vergiftungsursachen aufgeführt.
Kochsalzvergiftung
Erscheinungsbild:
– massive, akute Vergiftung: Schwäche, Muskelzittern, Krämpfe, Teilnahmslosigkeit, Bewusstlosigkeit und Tod innert weniger Stunden oder bis zu zwei Tagen
– chronische Vergiftung: Durchfall, erhöhte Harnausscheidung, Erbrechen, Appetitlosigkeit, starker Durst und starke Speichelabsonderung
Ursachen:
Zu einem Überschuss an Kochsalz kann es kommen, wenn Salzwasser aus der Küche, Küchenabfälle oder Bäckereiabfälle in grösseren Mengen verfüttert werden. Besondere Gefahr besteht dann, wenn den Schweinen zudem zu wenig oder gar kein Trinkwasser zur Verfügung steht. Dadurch kann das Natrium aus dem Kochsalz nicht über die Nieren ausgeschieden werden, wodurch Flüssigkeit aus den Körperzellen in den sie umgebenden Raum austritt. Es kommt zu einer Wasserverarmung im Körper, da 10 g Kochsalz dem Körper l Liter Wasser entziehen.
Hahnenfussgewächse (insbesondere der Scharfe Hahnenfuss)
Der Hahnenfuss kann von weidenden Schweinen in grösseren Mengen aufgenommen werden. Die Folgen sind plötzliche Todesfälle durch Herz- und Atemlähmungen. Bei der Zerlegung findet man Magen- und Darmentzündungen und vor allem umfangreiche Blutungen im Nierenlager. Eine wirksame Behandlung kommt in der Regel zu spät.
Buchsbaum
– Buchsbaum wird in Ziergärten zur Einfassung von Beeten benützt. Der Schnitt dieser Pflanze darf keinesfalls an Schweine verfüttert werden. Er ruft Magen- und Darmentzündungen mit Erbrechen, Durchfall und Kolikerscheinungen hervor. Es kommt zu Erregungszuständen, Krämpfen und anschliessenden Lähmungen. Der Tod erfolgt durch Lähmung des Atemzentrums. Eine wirksame Bekämpfung ist nicht bekannt.
– Allgemein ist bei der Verfütterung von Abfällen aus Ziergärten Vorsicht geboten. Auch Rittersporn, Eisenhut, Sumpfdotterblume, Buschwindröschen u.a.m. sind für Schweine giftig.